Die natürliche, organische Folge aus der Bindung ist das Berührtsein. Mit meinem ganzen Wesen bringe ich mich in den Kontakt zu anderen Menschen ein: das freundschaftliche Einhaken beim Spaziergang als körperliches, das vertraute Gefühl während des Austausches als sinnliches Sein. Immer GANZ sein, im Leben sein.
Und wenn mich mein Leben morgen fragt: „Hast Du erfahren, was meine Währung ist?“, ist die Antwort klar: Bindungen. Der Wille und die Fähigkeit, in menschliche Kontakte zu gehen und sie zuzulassen. Logische Folge -> heute treffe ich mich mit meiner langjährigsten Freundin.
Vieles, für das ich dankbar bin, betrachte ich im Alltag oft nicht als etwas Besonderes, Kostbares. Es geht mir einfach mal unter. Hektik, Alltag, irgendwas, was mein Bewusstsein trübt. Heute schaue ich genau hin und weiß, am Abend werde ich mindestens 50 Punkte benennen können. Ganz gewiss.
„Leise rieselt der Schnee…“ ruhig und hell die Weite, in die ich blicke. Meditation von Hand gemacht.
Da ist diese Idee. Immer wieder taucht sie auf. Manchmal unerwartet, manchmal herbeigesehnt, manchmal wie ein flüchtiger Erinnerungswink. Oft wie ein pinker Post-it Zettel. Breitet sich in ihren schönsten Farben aus, schenkt spielerische Leichtigkeit. Ich werde sie umsetzen. Bedacht. In stressfreien Babysteps.
Wenn die Situation nicht nur ein Erschütterungsschrecken ist, sondern auch eine Reifungsmöglichkeit bietet, öffne ich meine Augen und schaue, was gilt es jetzt zu begreifen und umzusetzen. Und dann wie immer: Schritt für Schritt zuversichtlich und bewusst gehen. Wie im pulverigen Neuschnee kann ich meine Fußspur sehen.
Wenn mein Kopf A sagt, der Bauch B fühlt, mache ich kein AB daraus. Schließlich gibt es das berühmt-berüchtigte Jein auch nicht wirklich. Es ist das Vermeidungskonstrukt der Unentschlossenen. Auch Nichtentscheidungen machen etwas mit mir. Warum dann nicht die eigene Kreativität nutzen?!
Was so nicht geht, geht anders. Und es geht. Beharrlichkeit und authentisches Wirken sind eine voranbringende Kombination. Ein Kostüm der anderen Art.
Gewahr werden wie gut es tut, wenn alle Geräusche verklungen sind und nur noch der eigene Herzschlag zu hören ist. Der allzeitliche Taktgeber und Rhythmisierer des Seins. Und dann? Nichts. Einfach nichts. Nur sein. Schönen Sonntag!
„Jag deine Ängste fort, und die Angst vor den Ängsten. Zerreiß deine Pläne, sei klug.“ Mascha Kaléko Selbstwirksamkeit ist mein Lebenskonzept – besonders im neugeborenen 2021.
